Was sich 2021 mit Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Investitionsverschiebungen ankündigte, wird sich in der Baubranche 2022 weiter vertiefen. Die veränderten Anforderungen durch Covid-19 führten 2021 zu einer Verschiebung der Schwerpunkte auf digitalisierte Anwendungen, die Optimierung der maschinellen Produktionen und Wertschöpfungsketten, 2022 gehen der prognostizierten Bauwirtschafts-Trend wieder mehr auf den Klimawandel ein.
Nachhaltigkeit, modulares Bauen und Lean Construction Management sind 2022 wichtige Trend-Treiber für den Privat- und Objektbau der Bauindustrie.
Das Lean Construction Management beschäftigt sich mit einem prozessorientierten Baustellenablauf und stellt im Planungsprozess Abläufe über Erfahrungswerte. Der Vorteil der ganzheitlichen Planung ist, dass die dadurch gewonnene Transparenz zwischen allen Beteiligten für einen reibungslosen Ablauf des Projekts sorgt.
Die Idee einer durchgängig nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ohne Abfall, wird mit dem Cradle-to-Cradle-Ansatz 2022 in den Fokus gerückt. Nachhaltige Fertigteile aus Glas oder recyceltem Kunststoff sind auf dem Vormarsch. Auch Holz wird recycelt, indem beispielsweise Altholz und vom Borkenkäfer geschädigtes Kalamitätsholz nutzbar gemacht wird. Die Aussichten für die Baubranche 2022 zeigen außerdem Schwerpunkte hinsichtlich qualitativ hochwertiger Materialien mit langer Lebensdauer und starke Tendenzen zu Modulbauteilen. Modulares Bauen ist schon seit mehreren Jahren im Gespräch, da es durch vorgefertigte Teile die Effizienz im Bauverfahren steigert. Weiterhin zählt individuelles, gesundes Wohnen zu einem der stärksten Trends in der Bauwirtschaft 2022.
Von VR bis AR: Trends im Bereich Digitalisierung bestätigen, dass Anwendungen für virtuelle Realitäten auch in der Bauwirtschaft 2022 an Bedeutung gewinnen. Reality-Anwendungen für den Bau umfassen zum Beispiel virtuelle 3-D-Rundgänge, die Innenräume in 360°-Ansicht präsentieren. Digitale Vertriebskanäle in Kombination mit Echtzeit-Renderings und Augmented-Reality-Anwendungen vermitteln Bauherren realistische Vorstellungen von Ausstattung und Einrichtung des Objekts. Über den realen Eindruck hinaus können zudem Gefahrenquellen und Baumängel leichter und früher identifiziert werden.